ATHEMblog 2: Maskerade im Unternehmen
ATHEMblog 2: Maskerade im Unternehmen
Wie Führungskräfte ihre wahren Gesichter verbergen
Geschrieben von Karin
Und schon geht es weiter, der zweite Blogeintrag folgt und was könnte heute einen Tag nach den wilden und bunten Feierlichkeiten besser passen als das Thema Karneval bzw. Fasching aufzugreifen. Ihr fragt euch jetzt bestimmt, welche Parallele gibt es denn da zu Themen aus dem Arbeitsalltag? Aber ja, für mich ist Fasching oder Karneval (da streiten sich ja die Geister oder Jecken) kein außergewöhnliches Highlight, aber in vielen Regionen in Deutschland ist es eine ganz besondere Zeit und alle schlüpfen in die ausgefallensten Kostüme. Ich finde die Kreativität und Leidenschaft, die die Menschen damit verbinden sehr faszinierend. Auf welche Ideen manche Verkleidungskünstlerinnen und Verkleidungskünstler kommen und wie sie es umsetzen, ist in jedem Fall einzigartig und bewundernswert. Vor allem Kinder, so auch unsere Tochter, lieben es sich zu verkleiden und sind ganz begeistert von dem Spielerischen in eine andere Rolle schlüpfen.
Die Maske der Professionalität: Anpassung an Unternehmenskulturen
Aber da sind wir schon bei dem Hauptthema meines Beitrags heute. Schlüpfen wir nicht alle im Unternehmensalltag in eine bestimmte Rolle oder sogar in mehrere Rollen und ziehen uns wortwörtlich ein Kostüm an um der Kultur, dem Unternehmen, den Kolleginnen und Kollegen und unserer Führungskraft zu gefallen oder einfach dazu zu gehören? Nehmen wir nicht sogar je nach Unternehmen gewisse Verhaltensmuster, Meinungen, Einstellungen und Normen an, die wir so privat gar nicht leben würden? Sind wir nicht alle manchmal überrascht, wie Menschen in ihrer Arbeitsrolle sind und wenn wir sie dann privat treffen und uns unterhalten, ganz anders auf uns wirken? Wie viel Verkleidung ist in der heutigen Arbeitswelt eigentlich noch gesund?
Einerseits ist es natürlich immer wichtig sich Gruppen anpassen und sich selbst ein wenig zurück nehmen zu können, weil wir nicht immer alles so haben können, wie es uns gefällt. Es gibt in jeder Gesellschaft und so auch in jedem Unternehmen Regeln, Werte und Normen, die wir respektieren und akzeptieren müssen und auch sollten. Wir merken auch, dass es uns in machen Gruppen leichter fällt uns unter zu ordnen und wenn wir dann aber zum Beispiel an unsere Partnerinnen und Partner oder Freundinnen und Freunden denken, wissen wir genau mit wem wir unsere
Zeit verbringen wollen und ordnen uns ungern Werten und Normen unter, die nicht zu unseren Einstellungen und Bedürfnissen passen.
Die Herausforderung der Authentizität: Führungskräfte hinter der Fassade
Oft sind Führungskräfte allerdings die, die sich nicht nur mit ihrem Outfit an die Führungsposition anpassen. Viele setzen sich, insbesondere als Führungskräfte, eine Maske auf, die sie besser, härter und unnahbarer wirken lässt. Sie wollen eine professionelle Distanz zu ihren “Untergebenen” aufbauen und wahren. Sie wollen stark sein, keine Schwäche zeigen, immer eine Lösung haben, alle Fragen beantworten können, die sein, die das größte Fachwissen haben und immer höher und weiterkommen. Im Wahrsten Sinne des Wortes versuchen sich Führungskräfte ein Superheldenkostüm überzustreifen, um besonders heldenhaft und stark gegenüber ihren Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zu sein. Aber macht es uns – auch als Führungskraft – nicht menschlicher, wenn wir sagen würden: Ich brauche hier Hilfe? Kannst du mir vielleicht sagen, wie du dieses Problem lösen würdest? Geht es dir heute gut? Kann ich etwas für dich tun? Wie geht es deiner Familie?
Empathische Führung: Der Weg zu einem menschlicheren Miteinander
Die Definition von Führung und unser allgemeines Führungsverständnis vollzieht bereits seit Jahren einen Wandel und ich bin der festen Überzeugung, dass der Schlüssel für erfolgreiche Unternehmen in einer empathischen Führungskultur liegt. Also liebe Führungskräfte, zerreißt euere Superheldenkostüm und zeigt eure herzliche und fürsorgliche Seite. Seid echt und authentisch. Lasst Gefühle und Emotionen sprechen und behandelt eure Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, Kollegen und Kolleginnen und Mitmenschen immer so, wie ihr es euch auch wünschen würdet. Denn ihr braucht nicht in eine Rolle schlüpfen, die euch eigentlich nicht steht.
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